Der Bereich Brünen

Zur Geschichte

Der Gemeindebereich Brünen, der aus der ehemaligen Ev. Kirchengemeinde Brünen hervorgegangen ist hat derzeit (2024) noch über 2200 Gemeindeglieder.

Brünen ist ursprünglich eine "reformierte" selbständige Gemeinde gewesen,  war also in den Anfängen seit dem 16.Jahrhundert  von der calvinistisch-schweizerischen Reformation her geprägt. Diese evangelische Ausrichtung nennt man "reformiert" im Gegensatz zu den lutherisch geprägten Kirchengemeinden. Das hat hier und da noch Auswirkungen auf die Gestaltung des Gotesdienstes (weniger "Liturgie" und schlichter gehalten), des Kirchengebäudes oder den Konfirmandenunterricht. Aber in den letzten Jahrzehnten hat sich durch die Verbindung mit den umliegenden Gemeinden und auch durch die Einbindung in einer "unierten" Landeskirche  ein Prozess der Integration ergeben, so dass die meisten Gemeindeglieder sich heute wohl eher als "evangelisch" und nicht als "evangelisch-reformiert" betrachten würden.

Der Geist reformierter Tradition spiegelt sich allerdings noch in der schönen gotischen Dorfkirche, dem Wahrzeichen Brünens, wider: In der Mitte des Kirchraumes sind der Abendmahlstisch (nicht "Altar") und darüber die Kanzel von 1827. Darum herum gruppieren sich alle Sitzbänke für bis zu 400 Menschen. Es zeigt, dass der Verkündigung im Gottesdienst ein besonders hoher Stellenwert zukommen soll. Dafür ist in den Gottesdiensten die Brüner Liturgie um das andernorts übliche „Schuldbekenntnis“ und „Gloria“ verkürzt.

Am Herzen liegt den Brünern auch ihre Kirchenmusik: 2018 wurde die Orgel aufwendig und von Grund auf saniert, 2024 konnte die Finanzierung durch Spendeneinnahmen endgültig abgeschlossen werden. Die  „Musik zur Marktzeit“-Konzerte um 11.00 Uhr jeweils am letzten Samstag eines Monats  haben dazu viel beigetragen. Mit Reingard Limberg und Rudolf Majert-Tinnefeld gibt es in und für Brünen zwei Organisten und Kirchenmusiker.  Den Kirchenchor leitet Rudolf Majert-Tinnefeld, Reingard Limberg leitet den Jungen Chor  und den Kinderchor. 

Die Kirche in Brünen und die Dorfgemeinschaft sind eng miteinander verbunden. Ehrenamtlich Mitarbeitende begleiten das Gemeindeleben etwa im Seniorenkreis, beim Kinderkleidermarkt, als Teamer im Konfirmandenunterricht oder beim Besuchsdienstkreis zum Geburtstag. Viele Eltern haben auch durch den Evangelischen Kindergarten täglichen Kontakt mit der Gemeinde. Die KiTA hat durch einen Containeranbau vier Gruppen mit über 70 Kindern.  Und natürlich gehört das Gemeindehaus mit seinen Räumlichkeiten (scherzhaft wird der neue Anbau auch "Aquarium" genannt), mit Jugendhaus "Bruno" mit Jugendleiter Kyle Wittmann und dem Gemeindebüro unter der Leitung von Stefanie Sippekamp zum Gemeindebereich dazu wie auch Pfarrer Albrecht Holthuis, der dort eine Dienstwohnung hat.  Und als letzte Ruhestätte ist der Evangelische Friedhof für den gesamten Ort unverzichtbar.

Die tiefe Verbundenheit von Kirchen und Familienleben wird auch bei vielen Hausbesuchen deutlich, bei denen oft zu hören ist: „Aus unserer Familie waren auch schon im Presbyterium der … und die …“. Aktuell zählen zum bisherigen Bereichs-Presbyterium 11 Mitglieder und Pfarrer Albrecht Holthuis. Seit 2023 ist der Bereich Brünen Bestandteil der Evanglischen Kirchengemeinde An Issel und Rhein. Für die Zukunft kommt es darauf an, mit welchen Ressourcen die kirchlichen Aufgaben und Ziele in Angriff genommen werden können. Zwar arbeiten viele Menschen ehrenamtlich mit und gut renovierte und funktionstüchtige Gebäude wie Kirche, Gemeindehaus und Evangelischer KiTa stehen zur Verfügung. Für die Zukunft der Kirche vor Ort ist es allerdings entscheidend, wie stark die Verbundenheit der Menschen vor Ort bleibt und der Wunsch nach kirchlichem Leben in allen Facetten. Die Ökumene mit der mit der katholischen Schwestergemeinde und dem Kloster Marienthal ist dabei auch ein wichtiger Faktor.

Bleiben noch zwei Dinge zum Brüner Gemeindegebiet zu erwähnen: Erstens, dass das Gemeindegebiet zwischen Niederrhein und Westfalen landschaftlich sehr schön ist. Und zweitens ist es in der Fläche ein außergewöhnlich großes Gemeindegebiet innerhalb der Großgemeinde An Issel und Rhein. Für eine Fahrradtour sollte man schon allerhand Zeit einplanen, um alle Ortsteile von Havelich, Weseler Wald und Dämmerwald, bis Unterbauerschaft und Dorf und anderes mehr kennenzulernen.